Abkehr von Selbstzentriertheit der Schlüssel zum Glück

Ich habe schon recht lange Nichts mehr geschrieben. Hauptsächlich, weil mir keine Themen eingefallen sind, die ich als interessant genug zum Bloggen eingeschätzt habe und auch weil ich mich gerade mit "sehr persönlichen Dingen" beschäftige. Die letzten Tage habe ich mir allerdings überlegt, dass mein Blog die perfekte Plattform bietet, diese "Dinge" für mich zusammenzufassen und evtl. zu diskutieren. Ganz grob gesagt, frage ich mich, wie man das Glück findet (vom Glück gefunden wird), seine Zeit/Potential nutzt und im hohen Alter nichts bereut.

Was genau bedeutet Glück eigentlich für mich? Soll ich versuchen auf Teufel komm raus Karriere zu machen oder lieber die Welt bereisen (Gibt es ein Setting, wo ich Beides verknüpfen kann). Woher weiß ich, ob meine Ziele tatsächlich von mir kommen, oder ob ich sie lediglich von meiner Familie, Freunden, Medien od sonst wem übernommen habe. Warum tue ich mir eigentlich eine 40h Woche jeden Tag an? Was würde ich tun, wenn Geld und Fame (;-) keine Rolle spielen würden.

Die Fragen klingen reichlich banal, aber sind für mich wirklich sehr sehr schwierig zu beantworten. Das schöne ist, dass sich andere Leute mit diesen Fragen beschäftigen und Vorträge zu diesen Themen halten und es Dutzende Bücher darüber gibt.

Hier in diesem TedxTalk spricht Polly Young-Eisenberg darüber, dass die Abkehr von der Selbstzentriertheit der Schlüssel zum Glück wäre.





Hier fasse ich die wichtigsten Punkte von Polly Young-Eisenbergs TedxTalks über Glück, durch die Abkehr von Selbstzentriertheit zusammen.
In Ihrer Praxis trifft Polly am häufigsten auf Menschen, die sich nicht mögen. Stichwort: Selbsthass.
Sie stellt sich die Frage woher der grassierende Selbsthass kommt und ist der Meinung, dass das Sich-Selbst-zu-Wichtignehmen, also sich selbst zum Zentrum der Erfahrung zu machen nicht glücklich machen kann. Wir stellen uns vor das Leben und Dinge zu kontrollieren zu können und das unser Bewusstsein aus uns selbst erwacht.

Selfimportance --> Self Centrism --> negative Gedanken --> negative Bewertung --> Gefühl, dass etwas fehlt, nicht ausreicht

Polly's Definition von Glück:
-Das Gefühl genau richtigen Ort zu sein ("state of being in which you don’t want to be somewhere else")
-wenn man nicht unruhig ist ("being not restless")
-wenn man nicht abgelenkt ist ("being not distracted")
-wenn man nicht den Wunsch hat etwas anderes zu tun ("no desire to do sth else")
-wenn man komplett in der eigenen Erfahrung aufgeht ("completely involved in your own experience")

Polly beschreibt Glück als im „Flow“ oder in der "Zone zu sein". Man vergisst sich selbst und vergleicht sich nicht mit Anderen. Die Dinge passieren einfach und werden nicht gemanagt, gelenkt oder beeinflusst.

Wer ist eigentlich dieses Selbst?
Selbstbewusste Gefühle ("self contious emotions") entstehen im Alter von 1-2 Jahren. Das Kind entwickelt ein Gefühl von Selbst bzw. von seiner Umwelt und beginnt also ein Ego zu entwickeln ("Ich bin hier, die Welt ist außerhalb von mir"). Diese Gefühle sind sehr wichtig, um unser Verständnis von "Selbst" zu organisieren und Entscheidungen bewusst zu treffen. Allerdings können diese "self-contious emotions" uns auch belasten. In ihrem Ted-Talk führt Polly 4 Gefühle auf, die uns belasten können

Screenshot aus dem Tedx Talk von Polly Young-Eisendraht 2013


Scham: Hat Jeder! Das ist Wunsch etw. zu verschweigen, zu verstecken aus einem Gefühl der Unvollkommenheit, bzw. Schwäche heraus.
Schuld: Wunsch eine Tat ungeschehen machen.
Neid: Motivation etwas zu zerstören, was jemand hat, weil man es selbst nicht haben kann.
Eifersucht: Motivation jemanden zu attackieren, weil jemand was hat, das man selbst gerne hätte bzw. bekommen könnte (macht unruhig)

Polly beschreibt das Verhältnis von Innen und Außen mit einem chinesischen Landschaftsbild, auf dem die große chaotische Welt zu sehen ist und ein kleiner Bergabhang auf dem eine Pinie steht. Dieses kleine Kliff mit dem winzigen Nadelbaum repräsentiert das Selbst, das auf die weite Welt schaut. Was will uns dieses Bild sagen, dass wir im Angesichts des Universums klein sind und uns infolge dessen nicht einbilden müssten, dass wir Alles beeinflussen und lenken könnten bzw. für Alles verantwortlich sind. Aber auch, dass wir alle, egal wie klein und nutzlos, Teil von etwas Größerem sind. Wenn wir uns also nur auf dieses kleine Zentrum konzentrieren (auf unser Selbst) dann ist das stressig und anstrengend.

Polly schlägt vor herumzuexperimentieren, um ab und zu den Blick aufs Große Ganze zu erhalten (3 Dinge, die auf dieser Reise helfen):

Du bist klein
Wenn Du Dich langweilst oder unglücklich bist, dann halte inne und stelle Dir Dich in der Welt vor. Wie groß diese Welt ist, das Universum oder Deine Umwelt. Dann spüre die Sonne, den Wind, die Kälte (kommt auf die Jahreszeit an) und höre nach draußen.
"stop and be in contact with the world, be in contact with the world in a simple way quickly"

--> Ich glaube Ziel dieser Übung ist es, die Relationen einer Situation gerade zu rücken, um Stress usw. abzubauen

Schaue einen Tag mal nicht in den Spiegel
Viel Stress oder Unzufriedenheit hat mit Faktoren zu tun, die das Aussehen betreffen. Wir werden kontinuierlich zugebombt mit Bildern, die ein Optimum vorgeben. Was machen wir? Wir versuchen auf verschiedene Arten diesen Bildern zu entsprechen und uns zu vergleichen. Wenn das Ist-Bild und das Soll-Bild zu stark voneinander abweichen, dann sind wir unglücklich oder gestresst. Diese Übung hier soll dem entgegen wirken.

Engagiere Dich in Deinem Umfeld
Damit meint Polly, dass man ab und zu inne halten sollte, um sich zu fragen, wie man der Welt gerade helfen könnte. Also in meinem Kontext bedeutet das, ab und zu von meinen Bildschirmen aufzublicken und zu schauen, ob ich Jemandem helfen könnte. Oder auf meiner täglichen fast 1 ständigen "Reise" zu meinem Arbeitsplatz jemanden anlächeln könnte. (Exkurs: Ich weiss ja nicht, wie es Euch geht, aber mich freut ein Lächeln immer riesig).


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